Profis meet Amateure: "Der beste Tag" bringts
Da staunten auch die Bundesliga-Schiris nicht schlecht, als ihnen gegenüber jemand mit über 50 Jahren Schiri-Erfahrung saß. Gemeint ist Rudolf Kleiser aus Hinterzarten, der einer von insgesamt 25 Amateur-Schiris war, die beim Schiri-Sonderformat von "Der beste Tag" am DFB-Campus mitgemacht und sich gegen über 1000 Bewerber*innen durchgesetzt haben.
Diesmal auch mit am Start: vier Bundesliga-Schiris aus der Frauen- und Männer-Bundesliga. Dabei konnten die Amateur-Schiris im Alter von 13 bis 81 Jahren in die Welt der Bundesliga-Schiris eintauchen und sich in die Gefühlswelt der Schiris bei den Abläufen sowie der Entscheidungsfindung während eines Spieltages hineinversetzen. Nicht nur für viele junge Schiedsrichter*innen war es ein einmaliges Erlebnis, auch für den 81 Jahre alten aktiven Unparteiischen Kleiser war das Beisammensein mit den Bundesliga-Schiris um Matthias Jöllenbeck, Florian Badstübner, Christian Dingert, Melissa Joos und Karoline Wacker "ein rundum gelungener Tag."
Mehr als 50 Jahre Spiele leiten, immer wieder die gleiche Leidenschaft auf den Platz bringen und dabei den Spaß nie aus den Augen verlieren - gerade ersteres können nicht viele Schiris von sich behaupten. Ein Mann, der diese Hingabe zur Schiri-Tätigkeit auch im Format "Der beste Tag" ausübte und seit 52 Jahren pfeift, ist Rudolf Kleiser. 1972 absolvierte der 81-Jährige seine Schiri-Prüfung in Freiburg, danach startete der Schwarzwälder bei Hinterzarten seine Laufbahn und pfeift mittlerweile seit über 25 Jahren für Neukirch.
Dass er 52 Jahre nach seinem Debüt mit der Pfeife nun neben Matthias Jöllenbeck auf dem Pressepodium Platz nimmt, war zu der Zeit noch undenkbar. "Ich habe mich oft über die Schiedsrichter geärgert. Dann habe ich versucht, es selbst besser zu machen und gemerkt, dass es nicht so einfach ist, wie man denkt", erläuterte Kleiser demütig seinen Respekt vor der Aufgabe. Seine Erfahrung schilderte er nicht nur im Austausch mit den Amateur- und Bundesliga-Schiris in der Pressekonferenz, bei der gemeinsam Spielszenen aus der Männer- sowie Frauen-Bundesliga analysiert wurden.
"Dass die Bundesliga-Schiris sich die Zeit genommen haben, mit uns zu trainieren und auszutauschen, hat mich sehr gefreut"
Tag voller Überraschungen – für Jung und Alt
Denn 90 Minuten vorher ging es für Kleiser und seine Schiri-Kolleg*innen in die Fußballhalle, wo im spielerischen Wettkampfmodus neben der Sichtung sowie Bewertung von Spielszenen auch kleine Konditionsläufe auf dem Programm standen. "Dass die Bundesliga-Schiris sich die Zeit genommen haben, mit uns zu trainieren und auszutauschen, hat mich sehr gefreut", so Kleiser, der bis zur Landesliga auf über 3500 geleitete Partien kommt. "Früher habe ich in der Jugend am Samstag ein bis zwei Jugendspiele geleitet, am Sonntag kamen dann nochmal zwei Spiele hinzu. Ich pfeife jetzt nur noch Kreisliga B und C, wenn ich ein Spiel bekomme – auch unter der Woche, weil ich als Rentner Zeit habe", erzählte der 81-Jährige.
Die Möglichkeit, bei der besonderen Version von "Der beste Tag" dabei zu sein und neben einer Campus-Führung noch Autogramme sowie Fotos von den Profi-Schiris zu erhalten, wollte sich Kleiser trotz einer längeren Anreise aus dem Südschwarzwald nicht nehmen. "Dass ich heute hier sein durfte, hat mich ungemein gefreut. Ich konnte es nicht glauben, als ich mein E-Mail-Postfach geöffnet und die Einladung gesehen habe. Der Tag mit dem Schiri-Sonderformat hat mir sehr gut gefallen", war der erfahrene Schiedsrichter voll des Lobes.
Gerade die Berichte der Bundesliga-Schiris um Matthias Jöllenbeck, Florian Badstübner, Melissa Joos und Karoline Wacker auf der Pressekonferenz, wie eine VAR-Prüfung vonstattengeht, wie ihr Karriereweg ablief und worauf die 25 Amateur-Schiris Wert legen sollten, stellten auch für Kleiser einen großen Mehrwert dar – noch mehr aber für die jungen Schiedsrichter*innen wie er betonte: "Die jungen Leute werden das heutige Erlebnis in ihre Vereine tragen und erzählen, was es für ein toller Tag war. Das Schiri-Sonderformat des DFB bei 'Der beste Tag' einzuführen, ist eine sehr gute Idee, weil wir Schiedsrichter brauchen und die Freude bei den Teilnehmern für diese einmalige Erfahrung groß ist."
Ihr möchtet auch bei "Der beste Tag" mitmachen und ein unvergessliches Erlebnis haben? Dann bewerbt Euch. Alle Teilnahmebedingungen findet ihr hier.