Albanien gewinnt Fan-EM
"United by Football". Unter diesem Motto stehen nicht nur die Spiele der Nationalmannschaften bei der EURO 2024, "vereint im Herzen Europas" waren am Freitagmittag auch acht Fan-Nationalmannschaften am DFB-Campus. Auf den Plätzen, sie sonst nur den A-Nationalmannschaften vorbehalten sind, fand die vom Fan Club Nationalmannschaft organisierte "Fan-Europameisterschaft" statt.
Deutschland traf beim Kleinfeldturnier in Gruppe A auf Fan-Mannschaften aus Schottland, Kroatien und der Schweiz. Das Duell gegen das Nachbarland war also sozusagen das Vorspiel zum entscheidenden Gruppen-Duell am Sonntag (ab 21 Uhr) im Frankfurter Deutsche Bank Park. Gruppe B setzte sich aus England, Italien, Albanien und der Ukraine zusammen.
"Ich bin schon länger im Fan Club dabei. Mein Kumpel und ich fahren regelmäßig zu den Länderspielen. Und dann haben wir uns gedacht, das hier ist eine coole Sache, lass uns bewerben", sagt Dennis Dietrich, der schon einmal in der Vergangenheit in der Fan-Nationalmannschaft aktiv war. "Bei einer EM sind viele Länder dabei, das macht einfach Spaß."
Einen Tag lang fühlen wie Wirtz, Musiala und Co.
Auf dem DFB-Campus konnten sich die Fans einen Tag lang fühlen wie Wirtz, Musiala und Co.: "Super Anlage, Top-Platz, was will man mehr? Nicht nur der Rasenplatz, auch alles drumherum. Die Kabinen, die sind riesig. Das ist eine Ausstattung, die wir in der Kreisliga natürlich nicht haben. Das ist überragend", schwärmte Dietrich.
Das zwölfköpfige deutsche Mixed-Team, ausgewählt aus über 100 Bewerber*innen aus dem Fan Club Nationalmannschaft, gab sich in der Gruppenphase keine Blöße und zog souverän ins Halbfinale ein. Gegen die Schweiz gewann Deutschland mit 4:0, Siege gegen Kroatien (1:0) und Schottland (2:0) folgten. Gespielt wurde über jeweils einmal zwölf Minuten.
Ein Endstand, der Dennis Dietrich auch beim Aufeinandertreffen der A-Teams gefallen würde: "Dasselbe Ergebnis am Sonntag? Da bin ich sofort dabei, das würde ich unterschreiben. Dann sind wir Gruppenerster und dann schauen wir mal, wohin die Reise noch führt." Er wird das DFB-Team dabei im Stadion anfeuern, wie auch schon zu den ersten beiden Gruppenspielen.
"Ein paar kennen sich vom Sehen aus dem Fanclub-Zelt"
Als Team zusammengespielt hatte die deutsche Auswahl vorher übrigens noch nicht. "Ein paar kennen sich vom Sehen aus dem Fanclub-Zelt, aber die Truppe wurde neu zusammengestellt", erklärt Jörg Podlesny. Sein Sohn spielt ebenfalls mit. Er selbst übernahm kurzerhand die Funktion des Trainers, an der Seitenlinie mit einem schwarz-rot-goldenen Sakko optimal gekleidet.
Als Gruppensieger traf Deutschland im Halbfinale auf die Ukraine und hatte dort mehr Probleme als in den Partien zuvor. Nach Ablauf der nun 15 Minuten stand es 1:1, das Elfmeterschießen musste entscheiden. Hier setzte sich Deutschland mit 4:2 durch und zog ins Finale gegen Albanien ein. Dort verteidigte das deutsche Team lange leidenschaftlich, erst in der Nachspielzeit trafen die Albaner dreimal und sicherten sich damit den Titel des Fan-Europameisters.
"Wir haben alle Spiele zu Null gewonnen, deswegen ist der Sieg verdient", freute sich Resul Ahmeti aus dem albanischen Team. "Es war ein super Event auf diesem schönen Campus hier. Alles war super organisiert, ich fand es echt schön, auch mit den anderen Nationen. Es ist ein friedliches Turnier gewesen."
"Man merkt die Klasse der Jungs, die spielen dich schwindelig. Du kannst es lang verteidigen, aber irgendwann bringen sie einen durch", musste auch Deutschlands Torwart Dominik Sagolla zugeben, der mehrfach einen früheren Gegentreffer verhinderte. Der Vize-Europameister blickt dennoch zufrieden auf den Nachmittag am DFB-Campus: "Ansonsten war es ein richtig geiles Turnier. Alle waren freundlich, nett. Wir hatten eine tolle Truppe. Das ist ein Event, das man gerne wiederholen kann."